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Der soziale Konflikt

Aktualisiert: 19. März

Mediation ist nicht für jeden Konflikt das geeignete Verfahren.


Friedrich Glasl beschreibt den sozialen Konflikt wie folgt: "Sozialer Konflikt ist eine Interaktion zwischen Aktoren (Individuen, Gruppen, Organisationen usw.), wobei wenigstens ein Aktor eine Differenz bzw. Unvereinbarkeiten im Wahrnehmen und im Denken bzw. Vorstellen und im Fühlen und im Wollen mit dem anderen Aktor (den anderen Aktoren) in der Art erlebt, dass beim Verwirklichen dessen, was der Aktor denkt, fühlt oder will eine Beeinträchtigung durch einen anderen Aktor (die anderen Aktoren) erfolge."

Bedeutet: Person A hat mit Person B einen Konflikt, der Auswirkungen auf die Beziehung hat und den Handlungsspielraum einschränkt oder das Gefühlsleben beeinflusst.


Innere Konflikte zählen hingegen nicht zu den sozialen Konflikten. Ein innerer Konflikt kann beispielsweise entstehen, wenn wir vor einer Entscheidung stehen und uns beim besten Willen nicht entscheiden können. In solchen Situationen kann ein gutes Gespräch mit einem Freund helfen oder mit einem Coach, der die betroffene Person dabei unterstützt, die beste Entscheidung bzw. Lösung zu finden.


Mediation kommt nur bei sozialen Konflikten zum Einsatz. Ob ein Mediationsverfahren das geeignete Verfahren ist, wird beim Erstkontakt oder im Erstgespräch geklärt.


Aber auch bei bestimmten rechtlichen Streitigkeiten macht Mediation keinen Sinn. Zerstört Herr A. mit Absicht den Autoreifen des Herrn B. mit einem Messer, so kann dieser Schadenersatz verlangen und dies gerichtlich durchsetzen. Sind die beiden Nachbarn und haben immer wieder solche "Zwischenfälle", kann ein Mediationsverfahren wiederum sinnvoll sein, da es scheinbar auch Probleme auf der Beziehungsebene gibt.


Auch von der Beratungstätigkeit und von Psychotherapien ist Mediation klar abzugrenzen. Mediator:innen geben keine Inhalte vor, was bei einer Beratung jedoch erwünscht ist. Auch wird in einer Mediation nicht die Vergangenheit der Beteiligten aufgearbeitet, sondern nur soweit erläutert, als dies für die Klärung des konkreten Konfliktes hilfreich ist.


Die beschriebenen Rahmenbedingungen sind stets von den Mediator:innen zu gewährleisten.


Ein Arbeitsplatz mit Laptop, Brille und Papieren.







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Guest
Mar 18
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Ich habe es gleich mit meinem Mann ausprobiert. Es hilft nachzufragen. Bei mindestens 2 Situationen hätte ich auf dem "Beziehungsohr" geantwortet, obwohl es von meinem Mann lediglich eine reine Feststellung war. So was nenne ich gelungene Konfliktvermeidung! Ch. S.

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